2025 02 21
Prolog Anreise Funchal 1 25 Fontes Ponta Lorenzo Funchal 2 Ponta Do Sol Pico Areeiro Ribeira Frio Abreise Fazit
Fr 21.2.
Ribeira Frio
Wie immer wird lange und gemütlich gefrühstückt.
Im Anschluss pressen wir uns selbst frischen Orangensaft am Automaten im Supermarkt nebenan.
Auch heute treibt es uns wieder hoch nach Monte und ab in die Berge.
Nach ein paar Minuten haben wir die Wolken durchbrochen, über gelben Ginsterfeldern scheint die Sonne.
Den Abzweig zum Pico Areeiro lassen wir heute links liegen und fahren geradeaus weiter nach Ribeira Frio.
Der kleine Ort ist umgeben von dichtem Lorbeerwald,
der bis zur Ankunft der Portugiesen vor 600 Jahren weite Teile der Insel bedeckte.
Ein Parkplatz direkt vor Johns Poncha Bar ist schnell gefunden.
Wir wollen als erstes die Levada Dos Balcoes laufen.
Ein einfacher schöner Weg mit toller Aussicht am Ende des Trails.
Von einem kleinen natürlichen Felsvorsprung
haben wir hier bei schönem Frühlingswetter die Gipfel des Zentralmassivs direkt vor uns.
Schaut man nach rechts, geht der Blick bis zum Atlantik.
Es handelt sich um eine leichte Wanderung mit wenig Höhenmetern.
Durch dichten Wald, auf kleinen Brücken und durch Felsspalten laufen wir immer an der Levada entlang.
Der Hin- und Rückweg dauern etwa 1,5 Stunden.
Wir haben noch eine 30 minütige Rast in dem kleinen Cafe direkt am Wanderweg dazu gefügt.
Zurück in der Ortschaft, gehen wir auf die andere Straßenseite
und folgen jetzt der Levada do Furado für eine gute Stunde.
Der breite großzügig angelegte Wanderweg wechselt ständig seinen Charakter.
Teilweise sind ausgesetzte Abschnitte an engen Felswänden zu bewältigen.
Die Levada windet sich immer am Weg entlang oftmals in engen Schleifen.
An der ersten größeren Brücke verlassen wir den Wanderweg.
Der jetzt folgende Abschnitt ist dann eine echte Herausforderung.
Einer von rechts ins Tal fließenden Seitenlevada folgen wir bergauf auf sehr steilem rutschigem Terrain.
Ich bin nach kurzer Zeit bereits außer Atem, Uwe schwitzt ebenfalls gut sichtbar.
Die Kletterpartie nimmt kein Ende, 10 min Steigung, 5 min Pause.
Im Gegensatz zu Uwe und mir, scheinen die Frauen bergauf zu schweben.
Vorbei an der Levadaquelle schaffen wir es mit letzter Kraft zu einer kleinen offenen Schafskoppel.
Wir haben das Tal verlassen und sind kurz vor Erreichen des Hochplateaus.
Die folgende halbe Stunde Rast ist dringend nötig.
Wir Männer sind durch.
Mit letzten Anstrengungen schleppen wir uns die noch fehlenden Meter hoch auf die große Koppel.
Von hier wären jetzt die Gebirgszüge mit den beiden Gipfeln als Panorama vor uns.
Jetzt nicht, der Himmel ist inzwischen bewölkt.
Auf einer kleinen Bank vor den Stallungen ruhen wir uns nochmals aus,
bevor wir uns an den nicht minder anstrengenden Abstieg nach Ribeira Frio machen.
Ein alter Römerweg führt auf langen Serpentinen durch dichten Lorbeerwald runter ins Tal.
Die jahrhunderte Jahre alten Pflastersteine und die abgerundeten Stufen sind gefährlich glatt.
Wir brauchen nochmal über eine Stunde bevor wir entkräftet an der Forellenzucht an der Straße ankommen.
Es ist inzwischen um sechs, die Parkplätze sind leer,
alle Bars und Restaurants haben geschlossen und es fängt gerade an zu nieseln.
Rein ins Auto und ab nach Hause.
Unterwegs wird der Regen immer stärker.
Im Hotel gibt es lediglich eine kurze Dusche und frische Klamotten.
Wir setzen uns ins nächste Taxi und sitzen kurz nach acht im Sabores De Italia.
Die Küche hier ist einfach zu gut.
Die heutige Auswahl lautet Risotto Camarao, Tagliatelli Abelha, Caldeirado Pescatori und Bife Pimentos.
Natürlich nicht, ohne uns vorher die wunderbaren Shrimps Buschettas mit Maracuja zu genehmigen.
Alles ein einziges Gedicht, das Restaurant bleibt unser Favorit in Funchal.
Ein Taxi bringt uns für 10 Euro durch den Regen zurück ins Hotel.
Mein Körper meldet bereits jetzt, dass er heute über dem Limit war.
Was für ein Tag.
Gefahrene Kilometer: 64
Unterkunft: Florasol Residence Hotel, Funchal, 107€ **