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Fazit

 

Wo fängt man am besten an? Also ganz von vorn.

Florida war für uns bisher ähnlich weit weg wie Tunesien, Ägypten oder Dubai.

Haben wir von Florida schwärmende Leute getroffen, war bisher nicht mehr als ein mitleidiges Lächeln drin.

Wenn schon USA, dann bitte die Weite des Westens, das Colorado-Plateau, die Pazifikküste,

die Rockies, die farbig leuchtenden Wälder in New England oder Hula-Hula auf Hawaii.

Aber Florida? Kommt überhaupt nicht in Frage.

Das ist wie eine Woche Ballermann und man war auf Mallorca.

Genau in diese Richtung gingen bisher unsere Gedanken.

Rückblickend betrachtet und mit einem gesunden Schuss Selbstkritik, fast schon hochnäsig.

 

Wir wollten unbedingt die Metal-Cruise mitmachen und die startete nun mal von Miami.

Also blieb uns nix anderes übrig, als Flüge dorthin zu buchen und zu sehen was uns erwartet.

Wenn man schon mal dort ist, kann man ja auch gleich seine Vorurteile prüfen, pflegen und bestätigen.

Und genau das ist gründlich in Hose gegangen.

 

Florida hat uns nicht nur gut gefallen, sondern infiziert.

Sicherlich sucht man hier vergebens nach den landschaftlichen Sensationen des Südwestens,

aber die haben wir auch keinesfalls erwartet.

Was uns hier angenehm überrascht hat, war die Freundlichkeit mit der Gäste behandelt werden.

Alles wird mit einer fast schon kalifornischen Lässigkeit erledigt.

Von befürchteter Deutschtümelei haben wir gar nichts mitbekommen, der American Way of Life war überall allgegenwärtig.

In Miami haben wir uns teilweise wie in Havanna gefühlt.

Erinnerungen an Hawaii gab es diverse Male auf den Keys.

 

Die Kreuzfahrt wird uns wohl auf ewig in Erinnerung bleiben.

Niemals vorher hätten wir gedacht, so dicht an die Musiker zu kommen.

Im Grunde war die Cruise ein 5-tägiges Rockfestival ohne Zelt, Schlamm und unvermeidbare Dixieklos.

Auch sah man seine Idole nicht als kleinen schwarzen Punkt oder auf einer Großbildleinwand.

Nein, man sitzt super bequem auf rückenschmerzlindernden Clubsesseln

und hat einen hervorragenden Blick auf die direkt vor einem agierenden Bands.

Dazu bot das Chorus Line Theater eine beeindruckende Akustik.

Logisch, ist ja auch genau dafür gebaut worden.

Sehr angenehm war der Komfort einer eigenen Kabine mit allem was man braucht.

Die All-Inklusive-Verpflegung ließ für uns keine Wünsche offen.

Lediglich alkoholische Getränke waren nicht enthalten.

Wir wollten möglichst viel sehen.

Das hieß, dass der Tag um zehn startet und meist bis zwei oder drei Uhr nachts ging.

Bei dem Fulltime-Job erübrigte sich der Wunsch nach Massen von Alkohol.

Ich hab in meinem Leben noch nie solche Mengen Unsweated Icetea und Cafe getrunken.

Unsere vor Check Out zu begleichende Getränke Rechnung belief sich auf 2 Coronas, mehr nicht.

Skeptisch waren wir anfangs, wie wohl das Personal mit den ungewohnten Gästen klar kommt.

Völlig unbegründet!

Die hatten selber einen Heidenspaß an der anderen Gesellschaft.

Nicht selten haben wir headbangende Servicekräfte gesehen

und nach ihren Schichten haben wir viele der Kellner in Zivil bei der Musik angetroffen.

Trotzdem haben sie ihren eigentlichen Job mit einer permanenten, niemals aufgesetzten Freundlichkeit

und beeindruckenden Professionalität abgespult.

Selbst im größten Gedränge direkt vor der Bühne,

war es niemals ein Problem frische eiskalt gekühlte Getränke zu ordern.

Und wenig später zu erhalten, egal ob 11 Uhr vormittags oder nachts halb zwei.

Das Beste war jedoch, dass Freaks und Musiker für die Dauer der Kreuzfahrt eine große Gemeinschaft waren.

Diese Nähe zwischen Fans und Bands war das eigentlich unvergessliche Erlebnis.

Eben noch beim Gitarrensolo bejubelt,

hält dir der Typ zehn Minuten später die Fahrstuhltür auf oder Du reichst ihm einen Teller am Büfett.

Es war einfach unbeschreiblich und ist mit Worten nur schwer wiederzugeben.

 

Statistisch betrachtet waren 3.352 Menschen auf dem Schiff.

2.051 Gäste, 452 Musiker inklusive Anhang und Crews; 879 Personal.

 

Metaller aus diesen 55 Ländern waren an Bord. Ägypten, Andorra, Argentinien, Australien, Belgien, Bolivien, Brasilien,

Bulgarien, Kanada, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Ekuador,

Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Irland, Israel, Italien, Japan, Kirgisistan, Libanon, Luxemburg, Mexico,

Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Panama, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Russland,

Saudi Arabien, Sierra Leone, Slovakei, Slovenien, Südafrika, Süd Korea, Spanien, Schweden,

Schweiz, Trinidad, Türkei, Ukraine, Ungarn, United Kingdom, USA und Venezuela

 

Die meisten Gäste kamen aus folgenden Ländern:

1. USA: 25%

2. Deutschland: 25%

3. Kanada 

4. Schweiz

5. Niederlande

6. Finnland

 

37 % Frauen, 63 % Männer, Alter: 13 - 63

Ausnahme: Der Sohn von Nightwish’s Anette sah nicht nach 13 Jahren aus.....

 

 

Erik Speekenbrink, der Direktor des Schiffes, sagte nach der Kreuzfahrt.

“Es ist schon irgendwie lustig wenn man all die schwarz angezogenen

oder sonst wie gekleideten Menschen hier an Bord sieht.

Jeder denkt: Das wird furchtbar! Aber wissen sie was.

Das hier sind die besten Gäste, die ich mir für dieses Schiff vorstellen kann.

Die Höflichkeit und Freundlichkeit und die Art,

wie miteinander umgegangen wird, ist phänomenal!

Ich würde gerne 52 Wochen pro Jahr mit dieser Klientel fahren.”

 

 

Wieder von Bord, haben wir eine Zeitlang gebraucht zurück auf den Teppich zu kommen.

Sehr hilfreich waren dabei die anschließenden 2 Wochen Keys und Golfküste.

Während uns die Keys mit ihrer Flora und Fauna beeindruckten,

haben wir an der Golfküste das Meer und die Strände genossen.

Unsere im Vorfeld entworfene Planung haben wir kurzerhand über den Haufen geworfen

und einfach nur Urlaub gemacht.

Natürlich hatten wir ausgesprochenes Glück mit dem Wetter, wie fast immer.

 

Flüge gab es erstmals bei Air Berlin.

Die bieten als einzige eine direkte Verbindung nach Florida an.

Für die Nonstop-Flüge von Berlin nach Miami und zurück haben wir im Juni 2011 rund 480 Euro pro Person gezahlt.

Service und Freundlichkeit beim Hinflug waren hervorragend, pünktlich war der Flieger außerdem.

Beim Rückflug waren die lange Verspätung und die verlorenen XL-Seats zwar ärgerlich,

gut und lange geschlafen haben wir auch auf den Ersatzplätzen.

Sollte Air Berlin die einzige Airline mit direkten Flügen nach Florida bleiben,

wären wir nach dem ersten Ärger nicht abgeneigt es noch einmal zu tun.

 

Mit den Autos waren wir sehr gut bedient. Beide waren so gut wie neu.

Das rote Camaro Cabrio war vollstens ausgestattet und hatte diverse Spielereien an Bord.

Da sich zum Verdeck-Verstauung die gesamte Kofferklappe öffnet, ist der Kofferraum recht eingeschränkt.

Unsere zwei Taschen haben gerade so reingepasst.

Gebucht hatten wir den Renner über ein Summer-Special als Fun-Collection direkt bei Hertz.

Die 2 Tage haben etwa 60 Euro gekostet.

Dass auch die erste Tankfüllung inklusive ist und wir den Wagen mit leerem Tank wieder abgeben sollten,

halte ich für einen Fehler des Schalterangestellten.

Darauf hinzuweisen hab ich mir verkniffen.

Der silberne offene Mustang war zwar nur marginal ausgestattet, aber für uns ein voll tauglicher Reisewagen.

Weil das Verdeck mit dem Kofferraum überhaupt nichts zu tun hat, kann man diesen auch vollstopfen.

Für die 14-tägige Tour sind wir sehr gut damit ausgekommen.

Kosten für die 2 Wochen offenes "Reiten": circa  420 Euro.

Bums hatten beide ausreichend unter den langen Hauben.

Der Mustang hatte einen erstaunlich geringen Verbrauch von rund 9 Litern auf 100 Kilometern.

Beim Chevy weiss ich's nicht, den haben wir leer gefahren und abgegeben.

Unterwegs waren wir vor und nach der Kreuzfahrt 1.700 Meilen (2737 km), sehr selten ohne Open Sky.

 

Fast alle Übernachtungen haben wir im Vorfeld gebucht.

Ungünstigerweise fängt in Florida  Ende Januar die Saison an,

super günstig sind die Unterkünfte während dieser Zeit leider nicht.

Aber Priceline hat uns wieder nicht im Stich gelassen und Kaptain Kirk steckte uns in verlässlich komfortable Hotelbetten.

In Key West haben wir direkt beim Blue Marlin gebucht, ins Tropical Resort Siesta Key hat uns Hotwire geschickt.

Größtenteils haben wir nicht einmal die Hälfte der normalen Roomrate gezahlt, meist erheblich weniger.

Der durchschnittliche Zimmerpreis lag dieses Mal bei 94 Dollar, inklusive Steuern und Gebühren.

Das waren zum Zeitpunkt der Buchungen etwa 67 Euro.

 

Abschließend bleibt die Frage: Was hat uns bisher abgehalten, Florida zu besuchen??

Und die Antwort: Man sollte seinen Vorurteilen keine zu große Bedeutung zukommen lassen!

Miami, Everglades, Keys, die Golfcoast mit den tollen Stränden

und vor allem die faszinierende Tierwelt im Sunshine State, all das ist sehr wohl eine Reise wert.

Und während wir online die stetig fallenden Thermometer zu Hause verfolgten, ging uns die Sonnencreme aus.

Oftmals betrug der Unterschied bis zu 50 Celsius-Grade!

 

Da fällt es uns leicht zu behaupten.

Wir waren wohl nicht das letzte Mal in Florida.

 

 

 

Also dann bis bald und

 

Macht's gut Leute

 

  

 

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