2009 06 04
prolog – hinflug – olympic – mount rainier – mount saint helens – columbia river gorge – portland – oregon coast – redwoods – lassen volcanic – crater lake – smith rock state park
painted hills – hells canyon – lochsa river – glacier nationalpark – waterton provincial park – spokane – seattle – rückflug – fazit
Do 04.06.2009, 2.Woche, 14.Tag
Bend – Redmond
Es war sehr ruhig und die Betten waren superbequem.
Also haben wir bis halb neun durchgeratzt.
Das Shilo Breakfast ist das bisher beste der Tour.
Eingenommen wird’s im Shilo Restaurant.
Man gibt am Eingang einen Coupon ab, den man beim Einchecken bekommen hat.
Am Büfett gibt’s alles, was man sich wünscht.
Wir lassen uns viel Zeit und checken etwa um zehn aus.
Eigentlich ist laut Wettervorhersage ein verregneter Tag.
Daher wollen wir sehen, dass wir so weit wie möglich in Richtung Hells Canyon kommen.
Als wir losfahren sieht’s gar nicht so schlecht aus.
Also fahren wir in Redmond erstmal zu den Cline Falls.
Ein kleiner State Park an den Stromschnellen des Deschutes River.
Bei immer besser werdendem Wetter eine gute Einstimmung in den Tag.
Was spricht also dagegen, dem Smith Rock doch noch einen Besuch abzustatten.
In 15 min sind wir da und sofort fasziniert.
Der kleine State Park erinnert uns ungemein an den Garden of the Gods in Colorado Springs.
Das Thermometer zeigt 75°F und Wolken sind nur entfernt zu sehen.
Wir bezahlen am Auto die 3$ Eintritt per Vehicle, ziehen Wanderschuhe an und machen uns auf die Socken.
Schon nach wenigen Minuten sind wir gefangen von der wunderbaren River-Sandstone-Kombination.
Wir laufen zur Crooked River Footbridge, die hier unten den gleichnamigen Fluss überquert.
Danach immer am Ufer entlang. An der Morning Glory Wall können wir Climber bei der Arbeit beobachten.
Für die ist das hier ein Kletterparadies.
Bei den Dihedrals / Christian Bros entdecken wir auch den in keinem vernünftigen Park fehlenden Balanced Rock.
Wir überlegen einen Moment abzukürzen und den Asterisk Pass zu überqueren, folgen dann aber weiter dem River Trail.
Unterwegs gibt’s tolle Aussichten.
Nach dem großen Crooked Loop kommt bald das Wahrzeichen des Parks, der Monkey Face Rock in Sichtweite.
Eine ziemlich hohe Felsnadel, die ganz oben von einem affenkopfähnlichem Gipfel gekrönt ist.
Nach ca. 3 Meilen verlassen wir den Wanderweg am Ufer des Flusses.
In der Ferne hören wir Gewittergrollen und es wird recht schnell merkwürdig windig.
Beim Aufstieg zum Monkeyface wird’s immer dunkler und uns wird schnell klar, dass das Gewitter in Kürze den Park erreichen wird.
Der 300 m Höhenanstieg am Stück lassen mich wieder pusten wie eine Dampflok.
Die anrückende Gewitterfront treibt uns förmlich hoch.
Als wir fast den Grat bei 3400 ft erreicht haben, fängt es an zu schütten.
Noch kein wirkliches Problem, die Blitze sind noch ein ganzes Stück entfernt.
Oben am Gipfel führt der Trail etwa eine halbe Meile auf der Misery Ridge entlang.
Und pünktlich schlagen auch die ersten Blitze neben uns ein.
Verängstigt und fast schon im Dauerlauf erreichen wir den Red Wall Abstieg und stellen uns erstmal unter einen Felsvorsprung.
Die Donnerschläge sind überwältigend und ganz wohl ist uns beiden nicht.
Als wir denken, dass das Gröbste vorbei sei, versuchen wir weiter den Abstieg zu bewältigen.
Da geht’s aber erst richtig los.
Wir schaffen’s gerade noch, in eine kleine Ein-Mann-Höhle, in der aber schon 2 Leute kauern.
Zusammengepfercht passen wir alle vier gerade so rein.
Es geht nicht um Regenschutz.
Mittlerweile gibt’s bei stock-dusterem Himmel Hagelschlag mit Körnern groß wie Kastanien.
Dazu Blitz und Donner in gewaltigen Ausmaßen.
Die Temperatur ist von 30°C auf gefühlte Null gefallen.
Obwohl bis auf die Socken durchnässt, sind wir froh, hier in dem Felsloch zu sitzen.
Der ganze Zauber dauert etwa eine halbe Stunde, in der wir uns ausführlich mit unseren Höhlenbewohnern unterhalten.
Die beiden sind in unserem Alter, wohnen in der Umgebung und sind oft hier.
Sie sagen uns, dass diese Wetterumschwünge hier völlig normal seien.
Man müsse immer damit rechnen. Es gebe öfters Unfälle, weil manche Wanderer die Gefahren unterschätzen.
Vor kurzem wurde ein junger Mann von einer Schlammlawine mitgerissen und erst Wochen später im Fluss gefunden.
Als Hagel und Gewitter vorbei sind, gehen wir im Dauerregen den restlichen Abstieg zur Footbridge.
Immer mit einem Auge den Blick nach oben, dass sich auch ja keiner von den großen Felsbrocken löst.
Überall haben sich gelblich braune Schlammwasserfälle gebildet.
Beeindruckend, wie schnell sich diese liebliche Umgebung in so eine gewaltige Wilderness verwandeln kann.
Wieder am Auto angekommen pellen wir uns erstmal komplett aus den völlig durchnässten Klamotten.
Die Koffer haben wir ja dabei, also sind trockene Sachen kein Problem.
Zehn Minuten später sind wir in Redmond. Da es schon nach vier ist und wir beide fertig sind,
beerdigen wir alle Weiterfahrpläne und suchen uns ein Hotel in Redmond.
Am nördlichen Stadtrand finden wir gleich ein Sleep Inn, an dem noch das „Now Open“ Schild hängt.
Roomrate 89, mit Triple A 74$.
Dafür gibt’s zwei neue große Betten, W-Lan, Frühstück und die jetzt dringend benötigte Waschmaschine.
Wir nehmen erstmal eine ausführliche Dusche und fahren dann ins Black Baer Diner.
Heute gibt’s für Uti T-Bone und für mich Sirloin Steaks.
Haben wir uns auch verdient.
Sehr lecker und mit 35$ auch nicht zu teuer.
Danach bleibt noch Zeit für ein paar Karten und im Walmart werden die Vorräte aufgefrischt.
Um neun sind wir wieder am Sleep Inn.
Schnell noch die nun sauberen Wanderklamotten aus dem Trockner.
Nach ein paar coolen Drinks schlafen wir beide um elf völlig platt ein.
Gefahrene Meilen / Kilometer: 94 / 151
Übernachtung: sleep inn, redmond, oregon $79 ****