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Sa 03.04.2010, 2.Woche, 11.Tag

Bowl of Fire / Little Finland

 

Schlafen und Frühstück wie gestern, also mehr als okay.

Da unser Rückflug am Montag erst abends halb neun startet, fragen wir nach einem Late Check Out.

Der kann erst Montag früh verbindlich zugesagt werden und kostet 25$ bis 18:00.

Halb zehn starten wir in den etwas bewölkten Tag.

Wir wollen zur Northshore Road und lassen uns vom Navi via Lake Mead Boulevard dorthin führen.

Erstaunlich, wie schnell man nach verlassen der Großstadt mitten in der Wüste ist.

Die Northshore Road liegt in der Lake Mead National Recreation Area, einem dem NPS unterstellten Gebiet.

 

 

Also gibt es wieder eine Entrance Fee Station und der gute alte Nationalparkpass

wird zum 25. und damit letzten Mal durchgezogen.

Rechnet man den Anschaffungspreis von 80$ durch die ganzen Benutzungen

ergibt sich ein durchschnittlicher Eintrittspreis von 3,20$.

War der Eintritt in einen Nationalpark jemals dafür möglich?

Entlang der Northshore Road dauert es nicht lange und die ersten Red Rocks tauchen neben der Strasse auf.

 

 

Wir treffen relativ wenig Leute hier.

Zwischen den Milemarker 18 und 19 parken wir unser Auto und marschieren querfeldein in nördliche Richtung.

 

 

Sobald man die kleine Anhöhe umgangen hat, kann man den südlichen Eingang zur Bowl of Fire erkennen.

Wir brauchen etwa eine halbe Stunde bis dorthin.

Hat man die kleine Kletterpassage überwunden,

eröffnet sich ein toller Blick auf verschieden rot gefärbte Felsformationen.

 

 

 

Die gesamte Schüssel ist riesig.

Wir bewandern nur einen kleinen Teil und sind davon schon begeistert.

 

 

Zu den zahlreichen Arches lässt sich sogar die Sonne für einen Moment blicken.

 

 

 

 

Wir bleiben etwa 2 Stunden hier und machen uns dann wieder auf den Rückweg.

Insgesamt hat uns dieser Stopp etwa drei Sunden „gekostet“ und ist sehr zu empfehlen.

Die Weiterfahrt auf der Northshore Road ist sehr abwechslungsreich.

Wer sich den Massenauflauf und den Eintritt im Valley of Fire sparen will,

findet auch hier Red Rocks und Arches, die zu Wanderungen förmlich einladen.

 

 

Zahlreiche Abschnitte sind von Straßenbauarbeiten geprägt.

Heute, am Samstag arbeitet niemand, so entfällt auch das Warten aufs Pilot Car.

Vorbei am Südeingang zum Valley of Fire und durchs Moapa Valley erreichen wir die Interstate 15.

Hier sind etwa 20 Meilen bis zur Abfahrt 112 zu fahren.

Gleich hinter der Virgin Bridge bei Riverside geht es rechts in die Gold Butte Road ab.

 

 

Dieser recht rau asphaltierten Strasse folgen wir für 21 Meilen bis zu den Whitney Pockets.

Ab hier gibt es keinen Straßenbelag mehr.

Der jetzt unbefestigten Road folgen wir weitere 6 Meilen,

um dann unvermittelt nach rechts in einen kleinen Weg einzubiegen.

Von hier ist etwas Orientierungssinn nötig und ein Kompass hilfreich.

Hat man die Devils Throad, also Teufelskehle erreicht, gilt es im trockenen Flussbett weiterzufahren.

Es müssen einige Sandpassagen und kleinere Dryfalls überwunden werden.

Aber mit dem Suburban haben wir hier absolut keine Probleme.

Nach weiteren 8 Meilen geht es in spitzem Winkel nach rechts aus dem Flussbett in einen kleineren Wash.

Diesem trockenen Flusslauf noch weitere drei Meilen folgend sind wir am Endpunkt.

Das BLM hat die letzte Meile mit der schwierigen „Treppenstufe“ gesperrt.

Man muss jetzt sein Auto vor der engen Schlucht parken und den Rest zu Fuß gehen.

Der Himmel hat sich während der letzten Stunde immer mehr bewölkt

und von gutem Fotolicht ist leider keine Spur in Sicht.

Außer uns stehen noch 2 weitere Jeeps hier.

Wir parken unser Auto und laufen los.

Es ist etwa 16:00 und wie auf Befehl bricht der Wolkenhimmel auf und die wunderbaren Formationen Little Finlands

werden ins Licht der tiefstehenden Nachmittagssonne getaucht.

 

 

Nach wenigen Minuten Fußmarsch durch den Sand des trockenen Washes sind wir am Ziel.

Oberhalb der Abbruchkante über der Monsterpalme eröffnet sich ein Zauberland aus Goblins, Arches und Finnen.

 

 

Wir folgen den frischen Fußspuren im Sand und erreichen rasch rechts den Aufstieg.

Oben angekommen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus.

Solche fragilen Gebilde haben wir bisher nirgendwo in dieser Häufigkeit gesehen.

 

 

 

 

 

Der Wind hat hier äußerst bizarre Sandsteinformationen geschaffen.

 

 

 

 

 

 

Mit der abendlichen Beleuchtung haben wir ausgesprochenes Glück.

Den ganzen Nachmittag war es bewölkt und seit unserer Ankunft scheint die Sonne.

Je mehr die Zeit voranschreitet, umso purpur-roter wird die Landschaft.

 

 

 

 

 

 

Wir treffen ein anderes Hiker-Duo und merken erst beim gegenseitigen Fotografieren, dass wir die gleiche Heimat haben.

Antje und Daniel sind aus Leipzig, wie klein ist die Welt …

Schnell kommen wir auf gemeinsame Gesprächsthemen und treten gemeinsam den Rückweg zur Parking Area an.

 

 

Die beiden sind Camper und werden die Nacht hier draußen im Bereich Devils Throad verbringen.

Es ist merklich kühler geworden und bei einbrechender Dämmerung verabschieden wir uns.

Der Rückweg zu Whitney Pockets gestaltet sich äußerst schwierig.

Die Dunkelheit ist überraschend schnell über uns hergefallen

und auf der Hinfahrt im Hellen sah alles irgendwie anders aus.

 

 

Etwa 20:00 erreichen wir die unbefestigte Gold Butte Road und sind eine halbe Stunde später heilfroh,

bei den Whitney Pockets wieder eine asphaltierte Strasse unterm Hintern zu haben.

Es ist mittlerweile stockdunkel und ein reger „Animal-Traffic“ zu verzeichnen.

Für die 21 Meilen bis zur Virgin Bridge brauchen wir eine weitere Stunde.

Die Interstate 15 in südliche Richtung ist selbst zu so später Stunde noch erstaunlich voll.

Etwa um zehn überqueren wir die Apex-Anhöhe

und vor uns eröffnet sich das flimmernde Lichtermeer des taghell erleuchteten Las Vegas.

Es dauert immer noch fast eine Stunde, bis wir in der Nähe unseres Hotels in Summerlin sind.

Kurz vorher steuern wir am Rainbow Blvd noch eine Subway an und schieben uns den dringend nötigen Proviant ein.

Etwa halb zwölf sind wir im Suncoast.

Schleppen uns völlig fertig durchs rege Casino-Treiben zu den Fahrstühlen.

Im Zimmer reicht die Kraft gerade noch für Dusche, Gallo und eiskaltes Budweiser.

Halb eins schlaf ich mit der Hand an der Dose ein …

 

Nachträglich müssen wir sagen, dass die Entfernung Little Finland – Las Vegas nicht zu unterschätzen ist.

Mit unseren Vormittagsausflügen waren wir heute über 300 Meilen unterwegs.

Einiges davon außerhalb befestigter Straßen.

Besonders auf der nächtlichen Rückfahrt war die Konzentration ziemlich im Eimer

und wir waren Mitternacht heilfroh, in die Waagerechte zu kommen.

 

Gefahrene Meilen / Kilometer: 321 / 517

 

Übernachtung: suncoast hotel and casino, las vegas, nevada  $75   ***

 

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