Prolog - Hinflug - Keys/Miami - 70.000(1) - Costa Maya - 70.000(2) - Puerto Rico - Rückflug - Fazit

 

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Fr 31.1.2014, 2.Woche, 9.Tag

 

Miami – Puerto Rico

 

Halb sieben sind wir wach, auch ohne Wecker.

Ein Blick auf die Live-Cam bringt Entwarnung, das Schiff hat bereits angelegt.

Die Rechnung der letzten Tage steckt unter der Kabinentür. 220$, die Hälfte davon für Shirts.

In 30 min sind wir abreisebereit.

Wollen früh vom Schiff, um eventuelle Warteschlangen bei Check Out und Immigration zu vermeiden.

Völlig ohne Warten verlassen wir den Kahn, passieren den Einreise-Officer

und steigen in einen just-in-time vorbeifahrenden Mietwagen-Shuttle zum Flughafen.

Der Fahrer will keinen Vertrag o.ä. sehen und fährt unverzüglich ab, bye bye Majesty!

 

 

Bereits halb acht setzt uns Scotti am Rental Car Center des Miami International Airports ab.

Dass die Geschichte so gut und schnell klappt, hatten wir nicht gedacht.

Die beiden letzten Jahre hatten wir jeweils einen Erholungsurlaub in Florida an die Kreuzfahrt angehangen.

Golfcoast und Florida-Keys waren sehr angenehm

und zur europäischen Winterzeit in Shorts und Shirts rumzurennen hat uns gut gefallen.

Dieses Mal wollen wir etwas Neues entdecken und haben uns im Anschluss an die Cruise

eine 10-tägige Rundreise auf Puerto Rico verordnet.

Es sind nur 2,5 Flugstunden von Miami und da US-amerikanisches Hoheitsgebiet,

gibt es keinerlei Ein- und Ausreiseformalitäten.

Die Flüge sind erschwinglich und auf Puerto Rico ist man quasie in den USA.

Ein Großteil der liebgewonnenen USA Infrastruktur wie Fastfood, Supermärkten,

Hotelketten, Mietwagengesellschaften usw. sind auch hier vertreten.

Währungseinheit ist der US-Dollar.

Am Miami-Airport ist so früh nicht viel los.

 

  

 

Der Check In bei American Airlines erfolgt am Automaten.

Confirmation-Nummer eingeben und den Menüpunkten folgen. Als Sprache ist auch Deutsch wählbar.

Obwohl ich zig Leuten immer wieder erkläre, dass aufgegebenes Gepäck bei USA-Inlandsflügen kostenpflichtig ist,

habe ich bei uns selbst überhaupt nicht daran gedacht.

Glücklicherweise sind wir lediglich mit unseren kleinen Kabinentrolleys unterwegs.

Bzgl. Nagelschere und Mini-Taschenmesser holen wir uns vorher das Okay der Security.

Danach haben wir viel Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.

Halb zehn gehen wir durch die Sicherheitskontrollen und warten am Gate D4 auf den Abflug nach San Juan.

Kurz vorm Boarding treffen Volker und Uli ein.

Die beiden fliegen in die Dominikanische Republik und starten eine Stunde nach uns vom Nachbargate.

Nach herzlicher Verabschiedung gehen wir in die angenehm neue Boeing 757.

 

  

 

Pünktlich halb zwölf hebt AA 1613 ab.

Dank Rückenwind werden wir nur zwei Stunden unterwegs sein.

 

 

Puerto Rico hat eine Stunde Zeitdifferenz zu Florida, also Uhren eine Stunde vor.

In der Maschine sitzen jede Menge typische US-amerikanische Kreuzfahrt-Touristen.

Wegen der unmittelbaren Nähe zu den kleinen Antillen starten viele Karibik-Kreuzfahrten von San Juan.

Außerdem entdecken wir die Jungs von Dark Tranquility, die heute Abend schon wieder den nächsten Gig haben.

Halb drei, 35 Minuten zu früh setzen wir in Luis Munoz Marin Airport, dem Internationalen Flughafen von Puerto Rico auf.

Welcome To USA steht gleich als erster Willkommensgruß im Terminal.

Dank Handgepäck lassen wir die Kofferbänder links liegen und begeben uns gleich zu den Mietwagenschaltern.

Quasie im Innenring des Airports befindet sich ein mehrgeschossiges Parkhaus,

an dessen Eingang mehrere kleine Schalter sind.

Wir treffen bei Alamo auf einen leeren Frontdesk und sind sofort dran.

Als weitere Rental Car Companies habe ich National und Enterprise gesehen.

Andere wie Hertz und Dollar sollen in Kürze folgen, wie auf Werbetafeln zu sehen ist.

Mietwagen auf Puerto Rico sind erheblich teurer als in den USA.

Deswegen haben wir uns für die kleinste und günstigste Kategorie entschieden.

Die Vertragsabwicklung erfolgt sehr locker und ohne größere Aufschwatzversuche.

Die angebotene Easy-Pass-Regelung bzgl. der gebührenpflichtigen Strassen nehmen wir gern an.

Ist hier relativ preiswert und uns den Preis wert.

Bei Ankunft auf dem Parkdeck möchte ein Alamo-Agent unseren Vertrag sehen und begleitet uns zur Choiceline.

In unserer Eco-Auswahl-Area steht ein zigarettenschachtelgroßer Hyundai i10.

Der Agent bietet von sich aus an, dass wir uns in der nächst größeren Reihe bedienen dürfen.

Wir entscheiden uns für einen relativ neuen Kia Rio.

Das graue Stufenheckmodell bietet ausreichend Platz, hat eine vernünftige Ausstattung

und ein funktionierendes Satelliten-Radio.

Für die Benutzung der Tollroads ist an der Frontscheibe ein Scan-Code angebracht.

Wir sollen die Spuren mit dem e-Pass Symbol benutzen.

Auf unserer Rundfahrt werden wir an vier verschiedenen Orten übernachten.

Die Hotels auf Puerto Rico haben wir uns von Priceline und Hotwire zuweisen lassen.

Zu unserem ersten Quartier sind es etwa 30 min Fahrt.

Noch vor der Rush-Hour verlassen wir den Großraum San Juan und sind sofort fasziniert

von der immergrünen Umgebung rechts und links der Schnellstraßen.

 

  

 

Baumhohe Farne und Bambus in Reihenhausgröße, damit haben wir nicht gerechnet.

Dazu 35°C Außentemperatur und lateinamerikanische Klänge aus dem Autoradio.

Wir sind hin und weg.

Via kostenpflichtigen Highway 66 umfahren wir den Highway 3 Stau.

Die Story mit den Tollgebühren funktioniert ähnlich wie in Florida.

An den großzügigen und rechtzeitig angekündigten Toll-Plazas benutzen wir eine der e-Pass-Spuren

und fahren mit der angegebenen Geschwindigkeit durch die Scanner.

Dabei wird der Code von unserer Frontscheibe erkannt und eingelesen.

Der Betrag wird von der Kreditkarte abgebucht, ist einfach und spart Zeit.

Für Cash-Bezahlung sind immer die rechten Spuren vorgesehen, oftmals mit langen Schlangen.

Noch etwas fällt mir schnell auf.

Die Speedlimits sind in Miles per Hour angegeben, die Entfernungsangaben in Kilometer.

 

  

 

An den Tankstellen sind die Preise für den Liter angegeben und der kostet hier um die 90 US-Cent.

Das sind umgerechnet etwa 65 Euro-Cent.

Unser altes in den USA gekauftes Tomtom-Navi hat Puerto Rico Karten und funktioniert fürs erste einwandfrei.

Hinter Rio Grande verlassen wir den mehrspurigen Highway und wenige Kilometer später

sind wir am bewachten Zugang zum Gran Melia Golf Resort.

 

  

 

Your Last Name Please!

Okay!

Die Schranke öffnet sich, aber wir sind noch lange nicht am Ziel.

 

  

  

 

Etwa drei Kilometer dauert die Fahrt durch gepflegte gartenähnliche tropische Parklandschaften, dann sind wir da.

Das Resort besteht aus etwa 20 zweigeschossigen Bungalows, mit jeweils 10 Gäste-Suiten.

Hauptgebäude, Restaurants, Verwaltung und Spa

sind dem spanischen Kolonialstil nachempfunden, offen und großzügig gestaltet.

Leider trifft kurz vor uns ein Shuttlebus mit US-Gästen ein.

 

  

 

So gibt es am Check In eine 30-minütige Warteschlange, die uns mit frischer Zitronenlimonade versüßt wird.

 

  

 

Wo bitteschön hat uns denn Hotwire dieses Mal hingeschickt??

In Erwartung, dass wir hier als Hotwire-Gäste wohl nur die Besenkammer bekommen werden, äußern wir

unsere üblichen Wünsche nach einem Zimmer mit 2 Betten und möglichst geringer Entfernung zu Parkplatz und Strand.

Alle Wünsche werden erfüllt und nicht mal ansatzweise gibt es eine Spur von Diskriminierung.

Resort- und Parkingfee werden zusätzlich verlangt (je 16$ pro Tag) aber damit haben wir gerechnet.

Auto abstellen und ab auf die Suche nach Suite 1409.

 

  

 

Alle Resortgäste werden mit kleinen Personen-Buggys durch die Gegend gefahren.

Wir sind die einzigen, die laufen. Werden selbst auf den 200 m vom Parkplatz zu unserem Bungalow

mehrere Male von angesprochen, ob wir gefahren werden möchten.

1409 haut uns dann endgültig aus den Socken.

Wir hatten uns bei den Puerto Rico Hotel-Zuweisungen auf ein etwas anderes Level als in den USA eingerichtet.

Das ist auch zutreffend, wenn auch erstaunlicherweise nicht in die erwartete Richtung.

Unsere Suite ist riesig und komplett ausgestattet.

Der Fußboden besteht aus Marmorplatten, die Betten ohne Leiter kaum zu besteigen

und das Bad hat die Ausmaße eines sonst üblichen Hotelzimmers.

 

  

  

 

Kühlschrank, Mikrowelle, Kaffeemaschine sind vorhanden, die Klimaanlage ist kaum hörbar

und hinter dem Wohnbereich erwartet uns eine möblierte Balkonlandschaft mit Blick über den Garten zum Atlantik.

Nun ist es ja so, dass man nicht unbedingt wegen den Quartieren in den Urlaub fliegt.

Wenn sich jedoch solche Luxus-Möglichkeiten ergeben, grinsen wir nicht nur innerlich.

Das Gran Melia war als 4* Offerte im Sommer 2013 für 99$ bei Hotwire im Angebot.

Die reguläre Roomrate beläuft sich etwa auf das dreifache.

Wir bleiben drei Tage hier, Glückskinder!

Mittlerweile bricht die Dämmerung ein.

Wir wollen noch den Beach der Anlage sehen,

da läuft uns ein Waran-ähnliches etwa 1 m langes Urzeitmonster über den Weg.

Grünlich grau gefärbt und mit hoch aufstehenden Dornen auf dem Rücken.

Etwa 2/3 der Körperlänge sind Schwanz.

 

  

 

Die Iguanas kommen hier auf Puerto Rico oft in freier Natur vor.

Es soll nicht die letzte Begegnung mit den zauberhaften Echsen sein.

Der Strandbereich ist bilderbuchartig von hohen Kokospalmen gesäumt.

Alles passt wie die Faust aufs Auge.

 

    

 

Bei uns meldet sich der große Bruder des kleinen Hungers.

Restaurants und Bars sind zwar hier vorhanden, aber fragt nicht nach den Preisen ...

Also setzen wir uns ins Auto und fahren die 10 min vor zum Highway.

Zuerst gibt es regionale Reisgerichte in einer kleinen kreolischen Garküche.

Anschließend holen wir im Amigos-Supermarkt Wasser, Obst, Medalla-Bier und Barrilito-Rum.

Auf dem Rückweg zum Hotel wird das Autoradio ausgeschaltet und die Fenster runtergelassen.

Warum? Die Gesänge der Coqui-Frösche sind faszinierend.

Sind wir wirklich nicht auf Hawaii??

Im Resort treffen wir auf July und Rick aus Atlanta, die uns auf unsere 70.000er Shirts ansprechen.

Wo wir die her haben? Die Tour endet doch erst heute in Miami.

Wir quasseln eine Weile und erzählen unsere Tagesgeschichte.

Die beiden wünschen uns noch alles Gute und schütteln den Kopf über die zwei crazy fucking Germans.

Im Apartment gibt es dann noch köstliche Mai Tais,

bevor wir nach Online-Grüßen in die fantastischen Betten klettern.

 

  

 

Das Leben ist schön!

 

Gefahrene Meilen / Kilometer: 37 / 59

 

Übernachtung: Gran Melia Golf and Resort, Rio Grande, Puerto Rico, $116 *****

 

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