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Samstag 7.9.2013. 1.Woche, 4.Tag

 

Wecker klingelt um fünf, wir haben heute einiges vor.

Um sechs sitzen wir im Denny's am Scenicdrive nördlich von Page.

Im Gegensatz zu unseren letzten Besuchen hier geht es dieses Mal überraschend schnell.

Die selbst gebauten Slams schmecken hervorragend, die Bedienung ist flink und nett und preiswert ist es außerdem.

Jetzt folgt eine konzentrierte Shopping-Stunde im Safeway.

Zwei große Einkaufswagen sind gut gefüllt.

Aus 420 werden dank Kundenkarte 340$, da macht das Einkaufen immer wieder Spaß.

Zurück zum Motel 6, ein letzter Restroombesuch, Check Out, das zweite Auto geschnappt

und nix wie runter zum Boat Rental Office der Wahweap Marina.

Diese liegt nördlich der Stateline schon wieder in Utah, also ist es hier bereits eine Stunde später.

Pünktlich 10 Uhr stehen wir am Schalter der schwimmenden Vermietstation und kommen sofort ran.

Die Formalitäten sind recht umfangreich und nehmen etwa eine halbe Stunde in Anspruch.

Dann werden wir an unseren Instructor übergeben.

Die kleine, max. 20-jährige moldawische Austauschstudentin organisiert als erstes

den Transport unserer Klamotten vom Auto zum Boot.

 

  

 

Ein E-Karren mit Anhänger wird bestückt und fährt auf dem Steg direkt an unser Quartier für die nächsten fünf Tage.

 

 

Danach die Autos vom Loading Place auf den weiter oben liegenden Dauerparkplatz.

Bye, bye Ford and Chevy.

Auf dem Boot als erstes einen der 30er Bud-Kartons und die fünf großen Eisblöcke in den riesigen Cooler

und alles verderbliche in den Kühlschrank.

Dann beginnt die Einweisung in die Handhabung des Hausboots.

Unser Voyager hört auf den Namen J6, ist ein Houseboat der Economy Class und bietet bis zu acht Schlafplätze.

Wir haben es bereits vor sieben Monaten als nicht stornierbares Sonderangebot mit 50% Discount gebucht.

Mit einer gehörigen Portion Risiko, wie eigentlich immer bei uns.

Das Boot bietet zwei Staterooms mit je einem Queensizebett, zwei ausziehbare Couches im Wohnbereich,

eine voll ausgestattete Küche und ein funktionales Bad mit Dusche, WC und Waschbecken.

 

 

  

 

   

 

Der Wohn-, Schlaf- und Küchenbereich ist voll klimatisiert.

Im Front- und Heckbereich gibt es mit Teppich und Sitzmöbeln bestückte Außenbereiche.

Vorn steht außerdem eine große gasbetriebene BBQ-Grill-Station, hinten führt eine Treppe auf das Sonnendeck.

Floor Plan.

 

 

 

 

Dieses umfasst den kompletten etwa 12x5m großen Dachbereich

und ist zur Hälfte mit einem wasserdichten Schattendach überspannt.

Der Dachbereich ist mit einem hüfthohem Geländer gesichert und vier Liegen warten auf sonnenhungrige Gäste.

Für den ersten Moment sind wir schwer begeistert, was sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern wird.

Angetrieben wird die Villa von zwei getrennt regelbaren Außenbordmotoren.

Kühl- und Tiefkühlschrank, Herd, Mikrowelle und BBQ laufen über Gas.

110V Steckdosen werden direkt von einem Generator gespeist, der auch die 12V Batterien läd,

die wiederum für die Beleuchtung und Motorsteuerung zuständig sind.

Alles kein Hexenwerk und die Handhabung ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber relativ einfach.

Wir bedanken uns bei unserer Instructorschnecke und legen halb zwölf ab.

In der Wahweap Bay gibt es die ersten Fahrübungen.

 

 

 

Dann tuckern wir mit 2000 Umdrehungen pro Minute in Richtung Glen Canyon Dam.

Die vielen Speedboote erzeugen laufend hohe Wellen, die das Boot samt Inhalt kräftig durchschütteln.

 

 

 

Während ich uns durch die Narrows zu Antelope Point und -Marina manövriere,

hat der Rest der Mannschaft Gepäck und Proviant in den unzähligen Stauräumen verfrachtet.

Die Canyonwände ziehen unaufhörlich an uns vorbei und der Planet ist uns wohlgesonnen.

 

 

Oben auf dem Sonnendeck ist es ausgesprochen heiß.

 

 

 

 

Wir passieren die Warm Creek Bay und biegen in den Channel nach Osten ein.

Hilfreich bei der Orientierung sind die durch nummerierten, verschieden farbigen Bojen,

dank Fernglas immer schon von weitem zu erkennen.

Noch viel einfacher funktioniert die Navigation mit der Lake Powell App auf Matthis Iphone.

Auf etwa 10m genau wird unsere Position im wassergefüllten Canyon-Labyrinth dargestellt.

Bojen mit Nummern, Canyons mit Namen, sehenswerte Highlights, Service-Standorte, alles ist aufgeführt.

Perfekt!

 

 

Ein Besatzungsmitglied ist immer verdammt am Steuer zu sitzen,

Matthi und ich wechseln uns alle paar Stunden ab.

Wir haben mittlerweile nachgelesen, dass der Verbrauch bei ca. 2800 rpm am günstigsten sein soll.

Mit diesem eher gemütlichen Tempo passen wir uns der Speed der anderen Hausboote ganz gut an.

Bis zur Padre Bay ist das Verkehrsaufkommen erstaunlich hoch,

wahrscheinlich auch dem Wochentag (Samstag) geschuldet.

Die meisten Boote biegen in die große Bucht ab, wir fahren weiter.

 

 

 

Passieren den Camel Rock mit der gegenüberliegenden riesigen Last Chance Bay und den West Canyon.

Die Zeit vergeht wie im Flug.

 

 

Bei noch immer herrlichem Sommerwetter sind wir jetzt etwa 5,5 Stunden unterwegs und haben 40 Meilen abgespult.

 

 

  

 

Es ist nachmittags um fünf und wir beschließen, eine Möglichkeit zum Anlegen und Übernachten zu suchen.

Die recht große Bay der Friendship Cove scheint uns geeignet.

 

 

Es liegen zwar schon drei Hausboote hier, aber die Bucht ist groß genug für noch ein Boot mehr.

 

 

Vom Sonnendeck wird nach Steinen im Wasser Ausschau gehalten und Matti steuert das Boot mit geringem Speed

auf einen kleinen rotsandigen Strandabschnitt zu.

Klappt fürs erste Mal recht gut.

Jetzt müssen zwei große Klappanker etwa 1m im Erdreich vergraben und mit dem Heck des Bootes verseilt werden.

Die Haltseile sollen einen Winkel von 90° ergeben.

Unser Winkel ist erheblich geringer, aber das Boot ist fest und bewegt sich keinen Zentimeter.

 

 

Bei 25°C Wassertemperatur nehmen wir alle vier ein ausgiebiges Bad.

Der Himmel ist zwar inzwischen bewölkter, aber es ist noch immer angenehm warm und trocken.

 

 

Das ändert sich jedoch schneller als uns lieb ist.

Im Nu haben uns dunkle Wolken erreicht, es fängt von einer Minute auf die andere an zu schütten

und der Wind steigert sich zu einem kleinen Sturm.

Natürlich hält unsere Befestigung keine fünf Minuten.

Aufgrund der viel zu engen Ankerabstände schaukelt sich der Vorderteil des Schiffes frei

und das ganze Boot droht sich quer zu stellen.

Die Anker müssen entschieden weiter auseinander platziert werden.

Das macht jetzt im stürmischen Regen einige Schwierigkeiten.

Letztendlich schaffen wir es mit Mühe, unseren Schlafplatz zu sichern.

Es ist halb sieben, so schnell wie der Sturm kam, ist er auch wieder vorbei.

Zeit für unser abendliches BBQ.

Die Ribeyes aus dem Safeway sind hervorragend und von Bine in gewohnter Zuverlässigkeit auf den Punkt zubereitet.

Nach dem Essen überraschen uns unsere Mitreisenden mit extra für den Hausboot-Trip angefertigten T-Shirts.

Blau-weiß quergestreift mit kleinem „Lake Powell 2013“ Logo.

Dem Panzerknacker-Style werden wir die kommenden See-Tage treu bleiben.

Nach diversen Buds für die Männer, Cidre für die Frauen und Rum für alle

verdrücken wir uns etwa um neun in die Schlafkammern.

Trotz des vorübergehenden Sturmes ist es noch immer sehr warm.

Mal sehen, wie sich die erste Nacht auf dem Wasser entwickelt.

 

Gefahrene Meilen / Kilometer (Auto):  17 / 27

 

Gefahrene Meilen / Kilometer (Hausboot):  41 / 66

 

Übernachtung:  Voyager J6, Friendship Cove, Lake Powell, unbezahlbar

 

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