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Samstag 14.9.2013, 2.Woche, 11.Tag

 

Pünktlich um acht sitzen wir bei Joette zum Frühstück.

Heute ist es draußen noch zu kalt, folglich sitzen wir am großen runden Tisch,

der gern von allen Gästen frequentiert wird.

 

 

Zu unserer Verwunderung bleiben wir allein.

Es sind nur wenige Gäste hier und die schlafen scheinbar länger.

Generell hat auch Joette mit dem Wetter zu kämpfen.

Sie hatte noch nie so viele Stornierungen wie in diesem Sommer.

Zurück zum Breakfast.

Neben den üblichen Zutaten wie Toast, Bagel, Cerealien, verschiedene Joghurts, frischem Obst und Saft/Tee/Kaffee

bereitet Joette heute einen merkwürdig schmeckenden Rhabarberkuchen,

der bei Bedarf mit süßem Fruchtmus oder scharfer Salsa verfeinert werden kann.

Die gefüllten Leiber schwingen wir wieder in den Tahoe und fahren zum Visitorcenter nach Escalante.

Die Rangerin empfiehlt uns den Hike zum Phipps Arch mit Start an der Old Sheffield.

Der Trailhead ist gleich am Anfang der Dirt Road und führt zu großen Teilen über Slickrock

und durch kaum Wasser führende Washes.

Um zehn sind wir da.

Das Wetter könnte zwar besser sein, aber die Bewölkung hält sich in Grenzen und es ist warm.

 

 

 

 

Der teilweise sehr steile Abstieg ist einfach nur faszinierend.

 

 

 

 

Gelb-braun-rot gestreifte Sandsteinformationen wechseln mit hell gekrönten kleinen Butten.

Wir durchsteigen diverse kleine trockene Wasserfälle.

Der Trail führt hier fast ausschließlich über griffigen Sandstein.

Bergab ist das für mich noch kein Problem.

Und bei den herrlichen Eindrücken fällt es mir leicht, keinen Gedanken an den Rückweg zu verschwenden.

Unten im Canyon läuft es sich gut im noch feuchten Wash.

 

 

 

 

Nach mehreren Flußkehren erreichen wir den ersten großen Dryfall.

Von hier an wird die Schlucht breiter.

 

 

 

 

Die bei immer besser werdendem Wetter rotbraun schimmernden Canyonwände

sind teilweise über hundert Meter hoch.

Der Wash nimmt immer größere Ausmaße an.

Nach etwa zwei Stunden landen wir in einer Kathedralen artigen Flußbiege.

 

 

Herrlich!

Euphorisiert folgen wir weiter dem geräumigen Flussbett in Richtung Escalante River.

 

 

 

 

Es dürfte höchstens noch eine Meile bis zum Arch sein.

In Blickrichtung erfreut uns fantastisches Wetter und die Mittagssonne sorgt für Schweißperlen

unter den dringend nötigen Kopfbedeckungen.

So geht es weiter bis …

Ja bis wir von einem mächtigen Gewitterdonner abrupt aus allen Träumen gerissen werden.

Einmal umgedreht ist die schwarze Wand fast über uns!

Sofort und einstimmig wird der Rückweg angetreten.

Bevor hier die große Flashflood einsetzt, wollen wir wenigstens aus dem Flussbett sein.

Voll mit Adrenalin brauchen wir für den Rückweg nur die Hälfte der Zeit.

 

 

Als wir nach etwa einer Stunde dem letzten kleinen Wash entsteigen, sind wir etwas beruhigt.

Vor allem als wir feststellen, dass das Gewitter knapp an uns vorbei gezogen ist.

 

 

 

 

Der finale steile Aufstieg ist für mich eine Mixtur aus Quälerei und Genuss.

 

 

Alle hundert Schritt eine Pause, um den Puls zu beruhigen.

 

 

 

Die Blicke in die fantastische Sandsteinlandschaft bringen die schmerzenden Knochen in Vergessenheit.

Oben angekommen, reicht die Kraft noch für einen kleinen Rundgang zu den umliegenden Gesteinsformationen.

 

 

Happy, dem Gewitter entkommen zu sein und den Aufstieg bewältigt zu haben,

sind wir nach gut fünf Stunden wieder am Auto.

Der Chevy bringt uns bequem nach Escalante.

 

 

 

 

Auch über der Stadt haben sich blau-schwarze Gewitterwolken gebildet, aus denen es schüttet und blitzt.

Wir halten am Outfitter, wo es die verdienten Cappuccinos gibt.

Draußen tobt inzwischen das Unwetter mit Starkregen.

Nach etwa 30min ist alles wieder vorbei.

Im Supermarkt holen wir uns heute Ribeye Steaks von regionalen Kanab Rindern.

Bei Joette wird traditionell nacheinander geduscht.

Danach check ich unsere Emails.

Zuverlässiges Wlan funktioniert nur im Lobbybereich.

Um sechs hat Bine unser Abendessen auf Medium gebracht.

Die Kanab-Steaks sind mit die Besten, die wir in letzter Zeit gegessen haben.

Bis um zehn wird noch gequasselt, dann verschwinden wir in die Betten.

 

Gefahrene Meilen / Kilometer:  75 / 121

 

Übernachtung:  Slot Canyon Inn, Escalante, 130$ ***

 

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