Mittwoch, 4.9.2013, 1.Woche, 1.Tag
Früh halb sechs starten wir in die warme aber dunkle Brandenburger Nacht.
Ein Freund fährt uns zum Flughafen, halb sieben sind wir in Tegel.
Zeitgleich treffen unsere Mitreisenden Bine und Matthi ein
und bereits wenige Minuten später beginnt Air Berlin mit dem Check In.
Wir bekommen Bordkarten für beide Flüge.
Mit den reservierten Sitzplätzen hat alles geklappt.
Nach einem Imbißfrühstück und der traditionellen Runde um den Terminal A gehen wir etwa halb neun zum Boarding.
Der Airbus A330-200 ist verspätet aus Miami.
Deswegen steht er auf dem Vorfeld und wir werden per Bus dorthin gefahren.
Fünf vor zehn, mit einer halben Stunde Verspätung heben wir ab.
Zum ersten Mal für uns geht es auf direkten Weg von Berlin an die Westküste der USA.
Air Berlin hat diese Verbindung seit kurzem im Programm, wir haben das Angebot gern angenommen.
Unsere Sitze 25 H/K sind nicht üppig, aber ausreichend.
Zweier Außenplätze nehmen wir gern.
Bine und Matthi sitzen direkt vor uns.
Via Schwerin, Hamburg und Dänemark sind wir schnell über der Nordsee.
Die Flugzeit nach Los Angeles soll 11,5 Stunden betragen.
Vorausberechnete Ankunftszeit ist 12:15 mittags.
Uhren zurück von 10 Uhr morgens auf 1 Uhr nachts California Time.
Das Air Berlin Futter lässt auf sich warten,
also gibt es erstmal eine Mischung aus Pink Floyd Songs auf die Kopfhörer.
Und dabei setzt völlig ungewollt der so liebgewonnene Flugzeug-Einschlaf-Reflex ein.
Als ich von Ute geweckt werde, sind wir über Island und es gibt Mittag.
Vegetarisch für sie, Chicken for me.
Nach dem Essen gibt’s den Mittagsschlaf bis an das Westufer der Hudson Bay.
Noch vier Stunden bis Los Angeles.
In dieser Zeit schaffe ich diverse kleine Snacks, mehrere Getränke
und die beiden Spielfilme Hangover III und Stadt der Teufel.
Etwa halb zwölf überfliegen wir unser heutiges Reiseziel Las Vegas, man müsste abspringen können.
Die Landung am Los Angeles International Airport erfolgt 12:20.
Einreiseprozedere dauert heute eine gefühlte Ewigkeit.
Obwohl sehr viele Schalter (ca. 30-40) geöffnet sind, bilden sich unendlich lange Schlangen.
Nach einer Stunde Warten sind wir in fünf Minuten mit dem Officer fertig.
Die Koffer kreisen seit längerem auf dem Gepäckband.
Danach erwartet uns eine ähnlich lange, etwa einstündige Warteschlange beim Zoll.
Die drei Stunden Zeit für die Umsteigeverbindung schöpfen wir dieses Mal voll aus.
Nach dem Zoll heißt es Koffer wieder abgeben und raus aus dem International Terminal.
Etwa zweihundert Meter Fußweg in brütend heißer kalifornischer Sonne und wir stehen am Terminal 4,
der ausschließlich von American Airlines betrieben wird.
Die nächste Warteschlange zu den Sicherheitskontrollen, inklusive Bodyscan sind rasch gemeistert.
Jetzt noch schnell zwei Kaffee, am ATM die erste Cash-Versorgung
und schon wird zum Boarding von Flug AA1706 nach Las Vegas aufgerufen.
Die kleine MD-80 bietet 2-3-Bestuhlung, wir sitzen mit 13 A/B wieder auf einem Zweier Platz, prima.
Pünktlich um drei heben wir ab, American Airlines serviert Kaffee und Saft.
Als ich meinen heißen Kaffee bekomme, bleiben mir zwei Minuten bis ich ihn wieder abgeben darf.
Alles Trinkbare wird eingesammelt, wir durchfliegen eine Gewitterfront.
Las Vegas ist von dicken schwarzen Regenwolken umzingelt.
Wir drehen eine Schleife zum Lake Mead
und landen von Osten kommend 16:00 am Mc Carran International Airport.
Docken am Terminal D an.
Alles neu, kennen wir überhaupt noch nicht.
Unser Kofferkarussell ist im Terminal 1 per Magnetbahn zu erreichen.
Das Warten nimmt heute kein Ende.
Wieder dauert es 30 min bis unser Gepäck endlich da ist.
Schnell zur Abfahrtstation des Mietwagen Shuttles.
Las Vegas empfängt uns mit pechschwarzen Himmel und gefühlten 40°C.
Am Rental Car Center gibt es ausnahmsweise keine Schlange und am Dollar Office geht es angenehm schnell.
Keine lästigen Aufschwatzversuche.
Ich werde gefragt, ob ich für 70$ die erste Tankfüllung kaufen möchte
und den Wagen dann mit leerem Tank abgeben könne.
Ja, will ich.
Am Parkdeck dann die nächste Überraschung.
Ein Agent nimmt uns in Empfang, möchte die Verträge sehen und bittet uns, einen Moment zu warten.
Er wolle uns die gewünschten Fahrzeuge holen.
Bei mehrmaligen Dollar-Anmietungen hier in Las Vegas konnten wir uns bisher immer selbst ein Auto aussuchen.
Wir haben uns dieses Mal dank eines Sonderangebots
vom deutschen Vermittler Auto Europe für zwei Standard SUVs entschieden.
Unser Dollar Agent bringt uns als erstes einen Chevrolet Equinox.
Ich lehne den Wagen ab, weil er keinen Allradantrieb hat.
„Wozu Allrad?“ werde ich gefragt.
Weil wir diverse Nächte auf Campgrounds verbringen wollen und da wäre ein Allradantrieb von Vorteil.
Nächste Auto ist ein GMC Terrain, auch ohne 4x4 und deswegen auch abgelehnt.
Er funkt mit Mitarbeitern und rennt aufgeregt hin und her.
Ich sag ihm dann einfach was wir gern hätten.
Wenn das zur Zeit nicht vorhanden sei, nehmen wir auch größere Fahrzeuge.
So gibt es zwei fast neue Autos für uns, ein dankend angenommenes Trinkgeld für ihn und alle sind zufrieden.
Bine und Matthi fahren die kommenden 3,5 Wochen einen Ford Explorer in weiß
mit nahezu vollkommener Ausstattung.
Für uns gibt es einen silbernen Chevy Tahoe mit Leder, Satellitenradio, V8 und viel Platz.
Beide Autos sind neu und haben zuschaltbaren Allradantrieb.
Gut gelaunt verlassen wir das Parkhaus und machen uns auf den Weg zum Hotel.
Via Paradise und Flamingo und mit einem kurzen Trinkwasserstop im Supermarkt
sind wir schnell am Super 8 in der Koval Lane.
Bekommen zwei Kingsize Rooms im Erdgeschoß direkt nebeneinander.
Das relativ einfache Motel ist für die erste Nacht völlig ausreichend.
Alles ist funktional, sauber, die Betten sind überaus bequem,
es gibt keine Wartezeit beim Check In und das Auto steht quasi vor der Tür.
Zudem ist das Super 8 sehr preiswert und es wird keine Resortfee verlangt.
Im mittlerweile eingesetzten Regen parken wir die Autos im Innenhof
und bringen die Koffer auf die Zimmer 1113 und 1115.
Es ist bereits nach sechs und wir begeben uns unverzüglich in Ellis Island Brewery and Casino,
das direkt an unser Hotel grenzt.
Hier gibt es eisgekühltes Dark Irish Stuff und Light Beer vom Fass, sowie schmackhafte Baby Back Ribs.
Um acht geht’s wieder rüber ins Hotel.
Nach dem Duschen fallen wir in die überraschend komfortablen Betten und sind sofort weg.
Gefahrene Meilen / Kilometer: 17 / 27
Übernachtung: Super 8 Las Vegas Strip, Las Vegas, 39$ ***